Digitalisierte Medizintechnik für die Frauengesundheit

Gesundheit ist digital und Gesundheit ist auch weiblich! Die M-Health Branche wächst seit Jahren und in Zukunft wird auch der FemTech Sektor eine noch größere Rolle spielen.

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Was ist FemTech?

Der Begriff FemTech wurde von der dänischen Gründerin der Menstruationsapp „Clue“ geprägt. Unter FemTech versteht man technologiebasierte Programme, welche auf die gesundheitlichen Bedürfnisse von Frauen ausgerichtet sind. Der Fokus liegt auf reproduktiver und mutterspezifischer Gesundheit, sowie allgemeiner Frauengesundheit und weiblichem Wohlbefinden. Auch sind psychische und chronische Krankheiten nicht ausgeschlossen.1

Warum ist der FemTech Markt wichtig?

Es ist nicht unbekannt, dass ca. die Hälfte der Weltbevölkerung weiblich ist; der Zielmarkt ist also groß. Dennoch sind technologische Angebote für die Frauengesundheit unterfinanziert. 2019 wurden ca. 592 Millionen Doller in den FemTech Markt investiert. Im Vergleich dazu wurde in Firmen, welche Technologien für die Finanzindustrie entwickeln, 33,9 Milliarden Doller investiert.3 Ein hoher Anteil der Investoren ist männlich und das Verständnis für Frauengesundheit ist auch im Jahr 2022 immer noch gering. Es sollte jedoch nicht unterschätzt werden, dass Frauen bis zu 30% mehr für Ihre Gesundheit ausgeben als Männer.2

Soziale Auswirkungen von FemTech?

Einen positiven Aspekt bietet die Tatsache, dass immer mehr Frauen ihre eigenen Startups und Unternehmen gründen, wodurch auch die Anzahl an Investorinnen steigt. Ein Beispiel hierfür ist die zu Anfang genannte Gründerin der App Clue, Ida Tin.2

Zuletzt darf nicht vergessen werden, dass digitale Gesundheitsanwendungen vielen Frauen den Zugang zur individuellen Gesundheitsversorgung- und vorsorge erleichtern. In einigen kulturellen Kreisen ist es nicht selbstverständlich zum Frauenarzt zu gehen oder gynäkologische Untersuchungen machen zu lassen. Der stetige Wachstum der FemTech Branche kann also auch einen Beitrag dazu leisten, dass der weibliche Körper und dessen Gesundheit nach und nach enttabuisiert wird.


Literatur

1H. P. Bröckenhoff (Hg.) (2018): Femtech hat Potenzial zur Revolutionierung des Marktes. Online verfügbar unter https://e-health-com.de/details-news/femtech-hat-potenzial-zur-revolutionierung-des-marktes/, zuletzt geprüft am 17.01.2022.

2oncgnostics GmbH (Hg.) (2021): FemTech: Digitale Tools für die Frauengesundheit. Online verfügbar unter https://www.oncgnostics.com/blog/2021/07/15/femtech-digitale-tools-fuer-die-frauengesundheit/, zuletzt geprüft am 20.12.2021.

3Werner, Kathrin (2021): Femtech: Investoren ignorieren Frauengesundheit. In: Süddeutsche Zeitung, 27.04.2021. Online verfügbar unter https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/femtech-investoren-digitalkolumne-1.5277540, zuletzt geprüft am 11.01.2022.